Hochwasser in Lügde, die Tunnelbaustelle des Emmerauentunnels ist vollgelaufen.

Noch "schützt" der Emmerstausee angeblich vor Hochwasser. Was passiert aber zukünftig, wenn die Wasssermassen des Flusses bei Hochwasser ungebremst in einem Kanal geführt direkt in die Emmerauen vor Lügde geleitet werden? Mit diesem Kanal umgeht man bekanntlich die ehemaligen schützenden Überflutungsflächen (Auen) bei Schieder. Vor Lügde ist daher ein Hochwasserauffangbecken bzw. ein Damm etwa in Höhe der Emmerbrücke an der Harzberger Straße in der Planung.

Baumängel: Die ersten Betongießarbeiten an wichtigen Tunnelelementen wurden zwangsläufig im Grundwasser durchgeführt mit der Folge, dass jetzt lt. Radio Lippe permanent Wasser in die Tunnelröhre eindringt. Der "Emmerauentunnel" verläuft sehr nahe am Emmerfluss, so dass er fast vollständig vom natürlichen Grundwasser umgeben ist; zudem ist er den häufigen Hochwasserereignissen ausgesetzt.

Die Fertigstellung des 280 Meter langen Emmerauentunnels (Teilumgehungsstraße des Ortes Lügde) verzögerte sich bisher um einige Jahre - u.a. Baukostenüberschreitung, statt veranschlagter 22 Millionen sind bisher schon 33 Millionen Euro verbaut worden. Ab dem 11.10.2010 kann der Straßentunnel offiziell befahren werden.

Der Emmerauentunnel ist mit 7,00 Metern Fahrbahnbreite erstellt worden mit der Folge, dass die jetzt relativ breiten Zufahrtstraßen (u.a. Handweiser - Tunnel-Lügde) neu gestaltet, d.h., auch ebenso schmal ausgeführt werden sollen. Der krasse Unterschied Landstraßen- und Tunnelbreite wird damit kaschiert. Die Kreisverkehre vor und hinter dem Tunnel sind trotz ausreichend vorhandener Grundstücksfläche grundlos in minimalster Größe gestaltet. Ist das zukunftsweisend? - Wie bekannt werden bald 40 Tonnen schwere und bis zu 25,25 Meter lange Lastwagen, "Gigaliner" genannt, in Deutschland zugelassen. - Zudem ist bekannt, je kleiner ein Kreis, je geringer ist sein "Fassungsvermögen", der Verkehr wird blockiert; im Gedränge auf kleinem Raum ist die Unfallgefahr hoch.

Die Bordsteinkanten im Tunnel sind absolut senkrecht ausgeführt, ein Ausweichen zweier Fahrzeuge im Notfall ist im engen Tunnel daher unmöglich. Bei Berührung mit diesen Kanten werden die Räder bzw. Reifen der Fahrzeuges beschädigt. - Ist der Berührungsimpuls stark, kann man auf die Gegenfahrbahn geschleudert werden. (Busunfall 13.3.2012, Sierre, Wallis, CH) Zweiradfahrer kommen hier bei Bordsteinkontakt zwangsläufig zum Sturz; gleiche Gefahr geht auch von der Stufe im Minikreisverkehr aus, die nutzbare Teer-Fahrbahn- und Betondekorationfläche im Kreisinneren voneinander trennt.

  

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